Symptome nach Zeckenbiss Warum Borreliose eine heimtückische Krankheit ist
Die durch Zecken übertragbare Krankheit Borreliose, die auch Lyme-Borreliose genannt wird, wird oft erst spät erkannt. Besonders dann, wenn spezifische Symptome wie die Wanderröte nicht auftreten. Eine Borreliose-Diagnose ist deshalb nicht leicht zu stellen.
Für den Patienten kann das fatale Folgen haben, da die Krankheit vor allem im Frühstadium durch Antibiotika gut therapierbar ist. Wird sie zu spät behandelt, kann es zu gravierenden Spätfolgen kommen.
Krankheit durch Zeckenbiss: Borreliose
Anders als bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch Viren übertragen wird, sind bei der Borreliose Bakterien die Ursache für die Erkrankung. Nach mehreren Stunden Saugzeit können die im Darm der Zecke sitzenden Bakterien auf den Menschen übertragen werden und eine Infektion auslösen. Vom Zeckenstich bis zu den ersten Symptomen können einige Tage oder mehrere Wochen vergehen.
Borreliose wird in drei Stadien unterteilt
Bleibt eine Infektion durch Borrelien unbehandelt, wird der Krankheitsverlauf in drei Stadien unterteilt. Die einzelnen Phasen einer Borreliose gehen mit verschiedenen Anzeichen und Symptomen einher. Die Reihenfolge und Intensität kann variieren. Hierbei ist außerdem zu beachten, dass nicht jeder Patient alle Zeckenbiss-Symptome aufweist.
Wanderröte und Fieber: Die häufigsten Symptome im ersten Borreliose-Stadium
Direkt nach dem Zeckenbiss zeigt sich auf der Haut eine meist kreisrunde und scharf abgegrenzte Rötung. Die sogenannte Wanderröte (medizinisch: Erythema migrans) kann manchmal nach wenigen Tagen verschwinden, in anderen Fällen aber noch wochenlang erkennbar sein.
Info: Achten Sie bei der Rötung darauf, ob der Durchmesser langsam größer und die Mitte blasser wird.
Weitere Symptome des ersten Borreliose-Stadiums sind:
- allgemeine Abgeschlagenheit
- Fieber
- Nachtschweiß
- unspezifische Muskel- und Gelenkschmerzen
- Schwellung der Lymphknoten
Nervenstörungen sind klassische Symptome im zweiten Borreliose-Stadium
In dieser Krankheitsphase breiten sich die Erreger im Körper des Patienten aus. Der Zeitraum kann zwischen einem Monat bis sechs Monaten nach der Übertragung auftreten. Es kann zu Ausfällen des Nervensystems mit Lähmungserscheinungen und Schmerzen kommen. Häufig sind hierbei die Gesichtsnerven betroffen. Das kann sich in einer sogenannten Fazialisparese, also einer Lähmung der Gesichtsnerven, äußern.
Weitere Symptome des zweiten Borreliose-Stadiums sind:
- Sensibilitätsstörungen
- Fieber
- Kopf- und Nackenschmerzen
- Kreislauf- und Herzprobleme
- Gehirnhaut- oder Gehirnentzündungen
Chronische Beschwerden: Die Symptome im dritten Borreliose-Stadium
Die Symptome des dritten Stadiums machen sich erst Monate oder sogar Jahre nach dem Zeckenbiss bemerkbar. Die Patienten klagen über schmerzhafte Gelenkentzündungen. Oft sind das Knie- und das Sprunggelenk betroffen. Die Haut der Betroffenen wird dünner und kann sich bläulich verfärben. Chronische Gehirn- und Rückenmarkentzündungen gelten als weitere Anzeichen im dritten Borreliose-Stadium.
Neuroborreliose: Was ist das?
Von einer Neuroborreliose spricht man, wenn das zentrale Nervensystem mit Borrelien infiziert ist. Eine Neuroborreliose kann in verschiedenen Stadien der Erkrankung auftreten. Mit einer chronischen oder akuten Neuroborreliose gehen Veränderungen des Nervensystems einher. Das Spektrum der Symptome reicht von motorischen und sensorischen Störungen bis hin zu Lähmungen und psychischen Veränderungen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.